In Rahmen von einigen Softwareprojekten konnte festgestellt werden, dass nur wenige Projekte erfolgreich und ohne größere Probleme abgewickelt werden konnten. Der übermäßige Anteil an Projekten bereitete jedoch Schwierigkeiten in den verschiedenen Bereichen. Die genauen Ursachen waren durch die unterschiedlichen Projektkonstellationen aber nicht festzustellen. Doch wieso sind Softwareprojekte eine solche Herausforderung und führen zu vielen Problemen und Krisen sowohl im Rahmen des Projektmanagements als auch der beteiligten Unternehmen und Personen? Werden diese Projekte unterschätzt oder erhalten Sie nicht die nötige Beachtung? Um die Gründe für die Probleme mit Softwareprojekten zu analysieren und für zukünftige Projekte und Beratungen ein verbessertes Herangehen zu ermöglichen, soll der gesamte Entscheidungsprozess näher betrachtet werden. Bei Unternehmenssoftware werden oft nicht die Anforderungen der Prozesse, sondern die rein funktionellen Möglichkeiten wahrgenommen. Bereits während der Implementierungsphase oder spätestens im laufenden Betrieb wird festgestellt, dass die Software nicht zum Unternehmen passt oder auch umgekehrt. Dies lässt auf Fehler im Entscheidungsprozess schließen. Untersuchungen haben ergeben, dass dies auf 65-80% der Softwareprojekte (vgl. Becker, Vering, & Winkelmann, 2007, S. 107) zutrifft.

Fixing „problems“ becomes increasingly difficult – and increasingly expensive – as they work their way through the systems of a company. (Eades & Kear, 2006, S. 113)

Doch durch welche Einflüsse wird dieses Vorhaben in den meisten Unternehmen zur Zerreißprobe? Wo werden die Fehler in der Auswahl und Vorbereitung tatsächlich begangen? Wer trägt die Schuld an einer misslungenen Auswahl? Warum ist die Unternehmenssoftware für eine Organisation eigentlich so wichtig? Welche Vorteile würden einem Unternehmen durch eine systematische Vorgehensweise entstehen und welche Fehler könnten vermieden werden? Welche Vorteile hätte aber auch der Softwarehersteller von einem anderen Vorgehen? Kann eine passende Unternehmenssoftware einen Wettbewerbsvorteil bedeuten und welche Möglichkeiten hat ein Unternehmen, sich einen Vorteil aus einer Softwareeinführung zu generieren bzw. diesen auch gegenüber dem Mitbewerb zu schützen? All diese Fragen beziehen sich auf den Auswahlprozess der Software, dessen Ergebnis sehr häufig falsch zu sein scheint. Um das Ergebnis dieses Prozesses zu verbessern, sollen im Rahmen der Masterthesis die folgenden zwei Fragen beantwortet werden:

  • Welche Kriterien, Fragen und Hinweise können zu einer Reduzierung der Fehler beitragen und die Qualität der Entscheidung verbessern?
  • Wie muss der Entscheidungsprozess gestaltet werden, damit die Unternehmensstrategie bestmöglich in die Entscheidung einbezogen wird?

Die Beantwortung der Fragen soll durch die Erstellung eines Fragen- und Kriterienkataloges ermöglicht werden, der in Verbindung mit einem optimierten Entscheidungsprozess das Ergebnis der Softwareauswahl merklich verbessern soll.




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